Dieser Beitrag schildert die Erlebnisse unserer Familie beim Rückflug von Quito nach Zürich letztes Wochenende. Geplant war ein Flug am Freitag abend ab Quito und Ankunft am Samstag um 18.20 in Kloten. Wir reisten zu viert. Vater, Mutter, 6jähres und 10monatiges Kind.
Von Quito aus ging es mit der Iberia Maschine nach Guayagil. Diese Zwischenlandung ist nötig, da Langstreckenflugzeuge nicht Vollbeladen von Quito aus starten können. (2800 m ü.M., in der Stadt, kurze Landebahn). Um 20h sollte es weiter gehen. Wir sitzen nun im Flugzeug und warten auf den Start. Die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und überall aus den Lüftungen quillt weisser Rauch. Nicht sehr angenehm, vorallen wenn ab und zu ein Geräuch ertönt als ob Kies durch die Lüftung fliegen würde.
Rauch aus der Lüftung
So warteten wir bis 21.00. Da hiess es, eine Hydraulikpumpe für das Leitwerk seit kaputt, wir sollten wieder aussteigen. So sind wir also wieder ausgestiegen und warteten in der Abflughalle. Die erste Information die wir bekamen: Morgen um 22h kommt der nächste Flieger da das Ersatzteil aus Spanien angeflogen werden muss. Toll. Da sind wohl alle Anschlüsse in Madrid weg.
In den nächsten 20 Minuten suchten wir uns deutsche Passagiere zusammen, da die Verständigung untereinander in der eigenen Sprache einfacher ist und so beim schlechten Englisch der Ecuadorianer / Spanier die Ansagen besser versanteden wurden. Es hiess nun wir kämen ins Hotel. Parallel wäre noch ein Flieger um 24h nach Madrid geflogen sowie ein KLM Flieger am Morgen. Umbuchungsversuche wurden alle abgeschmettert. So warteten wir nun auf den Transport zum Hotel. Hier stockte es gewaltig. Nach über 1 1/2h Wartezeit so nach 23.15h kamen wir in einen Car. Erste Station aussteigen.
Beim Hotel angekommen gibt es zuerst eine Überraschung: Kein Essen. Das Restaurant und die Bar sind geschlossen. Es sind nur ganz wenige kleine Chips-Packungen zu haben. Überraschung zum zweiten: Es sind nur 2 Doppelzimmer und 2 Einzelzimmer frei. Wir sind aber etwas 15 Personen und ca 8 Parteien.
Zumindest gab es danach Bier und Mineral für alle.
Um ca Mitternacht wurden wir nochmals in ein neues Hotel, das Marriott, gefahren. Sieht zumindest mal gut aus. Für das Nachtessen war es langsam aber sicher zu spät. Unser 6jähres Kind legte sich auf einer Couch schlafen wärend das 10monatige Kind weiterhin wach war ohne zu weinen. (!) Bis wir endlich einchecken konnten, verging nochmals eine Stunde. Keine Ahnung weshalb dies so langsam ging. Gegen 1.15 waren wir endlich im Hotelzimmer und gegen 1.30 gekamen wir auch das Kinderbett. Nun war schlafen angesagt.
Um ca 9h standen wir wieder auf. Weitere Informationen gab es noch keine. So schauten wir uns die WM Qualispiele im Fernsehen an. Deutschland spielte gegen die Russen und gewann 1:0 mit viel Glück.
Mit Fussball die Langeweile vertreiben
Was nebenbei noch zu sagen ist: In diesem Flug waren ca 6 Kinder die alleine flogen. Meines erachtens wurden diese von Iberia total vernachlässigt. Ich denke gerade die Kinder hätten eine Vorzugsbehandlung verdient gehabt! Als wir im Hotel einchecken konnten, warteten diese Kinder noch immer in der Lobby. Und diese waren vor uns im Hotel.
Am Nachmittag kam ein Typ von der Iberia auf uns zu und sagte es gäbe noch Plätze in der 18h Maschine. Er schrieb unsere Namen auf. Auf eine späterere Nachfrage erklärte er, dass alle Anschlussflüge klappen würden. Wir sollten uns um 18h am Hoteleingang einfinden und den anderen Passagieren nichts sagen, damit es keinen Tumult gäbe.
Um 18h waren wir dann auch am Eingang. Das lässt sich natürlich nicht Geheim halten.. Der Bus kam um 18.15. Danach warteten wir bis nach 19h im Bus. Der Typ von der Iberia telefonierte, ging zur Rezeption, telefonierte, ging zur Rezeption, …. Zusätzlich waren in unserem Hotel ja noch die 6 Kinder die alleine reisten. Ich denke er sollte noch auf diese aufpassen. Unerklärlich weshalb Iberia diese nicht auf einen zweiten Flug am Samstag Abend umbuchte. Endlich um 19h ging der Bus los.
Wir waren dann so ca 19.15 am Flughafen. Der Typ von der Iberia verschwand und wir wussten nicht was nun weitergeht. So sind wir danach wieder in die Abflughalle gekommen und zum Gate gegangen. Von Vorbereitung keine Rede: Der Flug ist ausgebucht. Mit Mühe, Druck mit den Kindern und Fürsprache von Mitpassagieren (Deutschen mit denen wir eine Gruppe gebildet haben), bekamen wir dann Tickets für die 20.00h Maschine. („Unsere“ Maschine sollte erst um 22.30 oder so fliegen).
In Madrid hatten wir über eine Stunde Verspätung bei der Ankunft. Statt 13:45 waren wir um 15h dort Um 16.20 geht der Anschluss. Also von Terminal T4S nach Terminal 4 durch Passkontrolle und Sicherheitscheck gerannt. Am anderen Gate für den Anschluss wurden wir an den Iberia-Schalter verwiesen. Also sind wir nach kurzer Suche beim Iberia-Schalter angestanden. Der Typ am Schalter schaute sich die Tickets an, hackte im PC was rum und erklärte schliesslich nach 2-3 Minuten wir sollen auf der anderen Seite bei seiner Kollegin anstehen. Toll. Das hätte er gleich sagen können.
So sind wir bei der Kollegin angestanden. Es war mittlerweile 16.15 bis wir dran kamen. Der Flug würde um 16.20 gehen. Da sagte sie der Flug seinen ausgebucht und ein zweiter Flug auch. Sie könne und auf die Warteliste setzen oder ein Hotel reservieren. Da ist uns der Kragen geplatzt und wir haben sehr bestimmt gesagt, dass wir HEUTE nach Zürich wollten. Egal mit welcher Fluggesellschaft und zwar auf Kosten der Iberia. So buchte sie uns danach auf einen Swissflug um 19.45 um. Leider hatte der Flug über 1h Verspätung da der Flug in Zürich einen Anschluss aus Hongkong abwarten musste. Während des Wartens änderte die Gate-Nr ständig. So sind wir von der einen Seite der Terminals zurück und wieder hin und wieder zurück gelaufen. Total unnötig!!
Eine weiterer Fauxpas in Madrid sind die Raucherlaunches. Sie sind in Madrid perfekt entlüftet. Der ganze Raum um die Raucherkabinen ist verraucht! Mühesam, wenn danach alle Kleider nach Rauch stinken das es einem fast schlecht wird.
Verraucherhäuschen
Schlussendlich waren wir im Flugzeug der Swiss und konnten unsere Einzelplätze problemlos tauschen so das wir wieder zu dritt nebeneinander sitzen konnten. Im Vergleich zur Iberia gab es bei der Swiss Sandwich und Trinken gratis dazu. Mein Schwager holte uns in Zürich ab und wir konnten sehr speditiv um ca Mitternacht ins Bett.
Als Fazit bleibt: Iberia ist in Ecuador sehr schlecht organisiert. Mag damit zusammen gehangen haben, dass gerade der höchste Feiertag des Jahres in Guayaquil war. Wenn alles reibungslos klappt, fliegt man gut mit Iberia. Wenn nicht, sollte man besser in Europa sein.
Die Swiss ist erstklassig. Da fliege ich sicher wieder mal mit.